22. Mai 2020

ElringKlinger: Investoren setzen auf operative Trendwende

Bereits gestern hatte der Autozulieferer ElringKlinger aus dem abgelaufenen Quartal berichtet. Dabei gab sich die Presseabteilung der Schwaben ausgesprochen zurückhaltend. So schrieb man etwa, dass die Marktlage nach wie vor schwierig einzuschätzen sei. Die Molltöne in der Pressemitteilung haben die Investoren zunächst verschreckt, sodass die Aktie zunächst unter Verkaufsdruck geriet.

Inzwischen hat man allerdings einen zweiten Blick auf die Quartalszahlen geworfen. Dabei hat man entdeckt, dass ElringKlinger im laufenden Jahr ungeachtet der schwierigen Marktbedingungen die Nettoverschuldung um 25 % auf 512 Millionen Euro reduziert hat. Ferner meldete man frische Aufträge im Volumen von 459 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Zuwachs von 5 %.

Auch die Umsatzentwicklung ist nicht so schlecht, wie zunächst die nackten Zahlen andeuten. Zwar musste Elring unter dem Strich im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von fast 12 % hinnehmen. Rechnet man allerdings diverse Sondereffekte – Verkauf einiger Geschäftsbereiche sowie negative Währungseffekte – heraus, liegt der Umsatzrückgang per saldo nur noch bei 7,5 %. Im Vergleich zum Corona-Quartal steigerte man den Umsatz um 51 %. Per saldo schließen die Schwaben das Quartal mit einem kleinen Gewinn von 5 Euro-Cent je Aktie ab.

Ich fasse zusammen: Die Zahlen sind nicht überragend, sondern liegen ungefähr im Branchenschnitt. Ich bin allerdings hoffnungsfroh, dass dem Unternehmen in den kommenden Quartalen die operative Trendwende gelingen wird. Klares Indiz hierfür: Der Zuwachs bei den Auftragseingängen.

Leider kann man dem Quartalsbericht nicht entnehmen, wie sich der Bereich New Mobilitiy (Brennstoffzelle und andere Elektro-Anwendungen) zuletzt entwickelt hat. Ich gehe allerdings ohnehin nicht davon aus, dass Elring hier schon große Bäume ausgerissen hat. Da müssen wir realistisch sein und dem Unternehmen noch einige Quartale Zeit lassen.

Heute kommt die Aktie erneut spürbar voran. Insgesamt ist die Elring-Aktie stark in das NextGeneration-Depot gestartet, sodass Sie hier auf einem Buchgewinn von rund 43 % sitzen. Kurzfristig erscheint mir der Titel doch etwas „überpowert“. Langfristig sehe ich hier allerdings für uns noch erhebliches Kurspotenzial. Halten Sie also an der Elring-Aktie weiter fest.

Empfehlung: halten