17. Februar 2021

Leerverkäufer greifen Encavis an – Aktie zunächst weich

Zuletzt zeigte die Encavis-Aktie für uns ungewohnte Kursschwäche. So verlor das Wertpapier des Betreibers von Wind- und Solarkraftanlagen auf Wochensicht über 7 %. Offenbar haben hier verschiedene Investoren Gewinne mitgenommen. Zudem blieb dem Markt nicht verborgen, dass in den vergangenen Wochen verschiedene Hedgefonds ihre Short-Quoten (Leerverkauf) in der Aktie ausgebaut haben.

Zur Erläuterung: Ein Leerverkäufer besorgt sich die Aktie leihweise am Markt, um die Stücke dann umgehend zum Verkauf zu bringen. Folglich wirken Leerverkäufe zunächst kursdämpfend. Derzeit sind mindestens 15 % der verfügbaren Encavis-Aktien verliehen bzw. leerverkauft. Für den europäischen Kurszettel ist dies ein recht strammer Wert. Gleichwohl sind Leerverkäufe gemessen an der langfristigen Nachfrage nach einer Aktie immer ein Nullsummenspiel, da die ausgeliehenen Aktien zurückgekauft werden müssen. So bedeutet eine hohe Short-Quote letztlich zukünftige Nachfrage.   

Abschließend verweise ich darauf, dass ich die Encavis-Aktie für das langfristige Dividendendepot angeschafft habe. Kursschwankungen beeindrucken mich in diesem Musterdepot weniger. Hier setze ich vor allem auf die Dividende. Das Unternehmen wird im Juni mindestens 0,28 Euro je Aktie auskehren. Gerechnet auf den Einstandskurs entspricht dies einer Dividendenrendite von fast 4 %. Ich erwarte, dass die Dividende in den nächsten Jahren weiter jährlich steigen wird.

Damit ist die Aktie ein typischer Titel des Premium-Dividendendepots. Hier erwarten wir idealerweise jährliches Dividendenwachstum. Im NextGeneration-Depot hingegen steht jährliches Kurswachstum im Vordergrund.

Ich halte an der Encavis-Aktie fest und plane selbst bei anhaltender Kursschwäche keinen weiteren Teilverkauf. Ganz im Gegenteil: Sollte die Aktie spürbar unter 19 Euro absinken, werde ich den Energie-Titel für die Neuleser zum Kauf empfehlen.

Empfehlung: halten