22. April 2020

Ericsson verbucht satten Gewinnsprung – Patentstreit mit Samsung bremst

Bereits seit einigen Quartalen sahnt der Netzwerk-Techniker Ericsson richtig ab, wie auch die aktuellen Quartalszahlen eindrücklich zeigen. Die Schweden weiteten den Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 39 % auf 3,2 Milliarden Schwedische Kronen aus. Der Umsatz hingegen stagnierte bei rund 50 Milliarden SEK. Hier wirkten negative Währungseffekte sowie die Veräußerung einiger Randaktivitäten. Bereinigt man den Umsatz um diese Effekte, ist der Umsatz der Ericsson um rund 10 % gestiegen.

Was war der Schwachpunkt des insgesamt guten Zahlenwerks? Derzeit führen die Schweden einen Patentstreit mit dem koreanischen Smartphone-Hersteller Samsung. Deshalb halten die Koreaner allfällige Lizenzzahlungen zurück. Dadurch fehlten den Schweden im ersten Quartal 1,7 Milliarden SEK in der Umsatzrechnung. Ich erwarte, dass dieser Effekt auch im laufenden Quartal das Umsatzwachstum bremsen wird. Ich sehe aber gute Chancen, dass nach Beilegung der Rechtsstreitigkeiten ein bedeutender Teil dieser Lizenzzahlungen bis Jahresende nachgezahlt wird.

Unterdessen wurde bekannt, dass das schwedische Unternehmen einen Neuauftrag aus der Slowakei einwerben konnte. So wird man dort das Netzwerk des Mobilfunkers O2 (Telefónica) ertüchtigen und auf 5G-Standard heben. Dabei agiert Ericsson als Exklusivpartner und muss den Umsatz nicht mit der lästigen Konkurrenz von Nokia oder Huawei teilen.

Wir bleiben in der Ericsson-Aktie investiert. Ich schätze besonders die sachliche Kommunikation des schwedischen Unternehmens. Hier wird nicht gedröhnt, sondern immer angemessen auf Risiken hingewiesen. So kann ich als Analyst arbeiten und als Börsianer investieren. Sollte die Aktie nächstens einmal schwächeln, werde ich sie sofort wieder auf Kauf heben.

Empfehlung: halten