24. September 2020

Nikola-Aktie erneut unter Verkaufsdruck

Gestern geriet die Aktie der Nikola erneut unter starken Verkaufsdruck und sackte prozentual zweistellig ab. Zuvor hatte das renommierte Wall Street Journal gemeldet, dass die Verhandlungen zwischen dem Lkw-Bauer und dem britischen Ölmulti BP derzeit offenbar auf Eis gelegt worden sind. Nikola hatte BP als wichtigen Partner zum Aufbau einer flächendeckenden Wasserstoff-Tankstellen- Infrastruktur in den USA ausgewählt. Kurzfristig sind die Briten offenbar nicht bereit, entsprechende Planungen weiter voranzutreiben. BP hat es bislang abgelehnt, die Gerüchte zu kommentieren.

Anfang der Woche hatte sich der Kurs nach einem ersten erheblichen Rücksetzer zunächst stabilisiert. Hier halfen kurzfristig diverse Analystenkommentare, die die Vorgänge vergleichsweise entspannt kommentierten. So hält etwa JP Morgan an seiner Kaufempfehlung (overweight) für die Aktie fest. Man erkannte zwar neues Risiko, senkte allerdings das Kursziel für die Aktie nur moderat von 45 auf 41 USD.

Das Analystenhaus Cowen erwähnte in einer Studie zwar die ungünstigen Umstände, unter denen sich der Rücktritt des Firmengründers Milton vollzogen hätte. Gleichwohl hält man an seiner klaren Kaufempfehlung für Nikola fest und bestätigte das Kursziel von 79 USD. Ähnlich äußerte sich Wedbush, auch wenn man dort nur ein Kursziel von 45 USD je Aktie nennt.

Die Informationslage bleibt unklar. Hindenburg Research behauptet, dass das der Öffentlichkeit vorgeführte Nikola-One-Modelle bestenfalls als Attrappe existiert. Der neue Chef des Nikola-Verwaltungsrates, Stephen Girsky hingegen behauptet, er habe genau dieses Fahrzeug bereits dreimal selbst gefahren. Auf Basis des widersprüchlichen Informationslage können wir allerdings nicht investiert bleiben. Das ist nicht verantwortbar.

Ich werde nun die Aktie der Nikola vorübergehend verkaufen, gleichwohl die Entwicklung im Unternehmen weiterhin beobachten. Sollten sich die Vorwürfe des Shortsellers Hindenburg als substanzlos erweisen, werden wir auf Basis gesicherter Informationen in den Titel zurückkehren. Folglich werde ich in den Updates auf dieser Webseite weiterhin aus dem Unternehmen berichten. Es wäre verfrüht, Nikola jetzt schon abzuschreiben.

Verkaufen Sie die Aktie nun bitte bestens in New York oder hierzulande über Tradegate oder die Börse Frankfurt!

Empfehlung: verkaufen (bestens)

Börsenplatz: Nasdaq, Xetra bzw. Tradegate