04. Dezember 2020

Splunk nach schwachen Quartalszahlen unter Verkaufsdruck

Gestern geriet die Aktie der Splunk nach schwachen Geschäftszahlen zum 3. Quartal unter massiven Verkaufsdruck. Der Big-Data-Spezialist enttäuschte dabei auf ganzer Linie. So meldete das Unternehmen einen Verlust je Aktie von 7 US-Cent. Die Analysten hingegen hatten einen Gewinn je Aktie in Höhe von 9 US-Cent erwartet. Ferner sank im Umsatz im Jahresvergleich um 11 % auf 599 Millionen USD. Am Markt war zuvor ein Quartalsumsatz von deutlich über 600 Millionen USD prognostiziert worden. Auch der Ausblick der Unternehmensführung für das laufende Quartal sorgte für wenig Begeisterung. Splunk rechnet mit einem Umsatz zwischen 650 Millionen und 700 Millionen USD. Die Analysten hatten hier im Schnitt 777 Millionen USD erwartet.

Gleichwohl sehe ich keine grundsätzliche Krise bei Splunk, sondern halte die schwachen Quartalszahlen zunächst für eine Momentaufnahme. So wächst das Cloud-Geschäft weiterhin straff (+ 80 %) und steht nun für rund 50 % des Gesamtumsatzes. Auch den prozentualen Anteil des jährlich wiederkehrenden Umsatzes (ARR) am Gesamtumsatz steigerte man erneut sehr erfreulich. Das zeigt: Bestandskunden sind mit Splunk-Anwendungen zufrieden und verlängern bestehende Verträge oder buchen weitere Module hinzu.

Letztlich versagte Splunk vor allem im Neugeschäft. Besonders im Oktober hielten sich die Unternehmenskunden vermutlich corona-bedingt zurück. Ein weiterer Schwachpunkt: Das US-Unternehmen stützt sich immer noch auf eine recht schmale Kundenkartei von nur wenigen hundert Großkunden. Bleiben hier Neuabschlüsse aus, schlägt das überproportional auf das Zahlenwerk durch. Die fehlende Breite in der Kundenkartei ist allerdings für junge Unternehmen, die noch nicht etabliert sind, typisch.

Kurzfristig erwarte ich nach dem scharfen Kursrücksetzer keine rasche Erholung. In den kommenden Tagen werden die Analysten „nachklappern“ und ihre bisher sehr optimistischen Schätzungen für die US-Aktie revidieren. Das wird die Stimmung kurzfristig belasten. Derzeit gehe ich davon aus, dass ich die Aktie der Splunk im neuen Jahr wieder auf Kauf stellen kann. Solche Rücksetzer lassen sich bei den Titeln des NextGeneration-Depots nie gänzlich ausschließen. Oftmals bieten sie uns allerdings interessante Kauf- bzw. Nachkaufgelegenheiten.  

Empfehlung: halten