19. Mai 2021

Swatch Group:
Analysten erwarten stabiles Wachstum des Uhrenmarktes

Im vergangenen Jahr ätzten die Redakteure der führenden Schweizer Börsenzeitungen gegen den Uhrenhersteller Swatch, nachdem die Aktie in der Pandemie kollabiert war. Dabei widmete man sich mit Hingabe dem Miteigentümer und Vorstandsvorsitzenden Nick Hayek. Der „alte Mann“ hatte doch keine Vorstellung mehr vom heutigen Markt, keine Strategie für das Internet und auch keine Antwort auf die internetfähigen Uhren von Apple und Co. Herr Hayek war der Depp der Nation.  

Ich habe die Vorgänge aus Deutschland eher emotionslos beobachtet und die Aktie dann im Dezember zum Kauf gestellt. Inzwischen sitzen wir hier auf knapp 24 % Buchgewinn und erhalten heute zudem noch eine Dividende in Höhe von 3,50 CHF je Aktie. Seit rund einem Jahr gehört die Swatch-Aktie – gemessen an der Wertentwicklung – zu den vier stärksten Titeln des Schweizer Leitindex SMI. Was hat sich geändert?

Nun, Nick Hayek hat die Kritik durchaus vernommen und zwischenzeitlich dem Uhrenhersteller eine brauchbare Strategie für den Internetabsatz verpasst. Zudem ist der Uhrenmarkt zyklisch und profitiert folglich derzeit von der starken Erholung vor allem der chinesischen sowie der US-Wirtschaft. Mittlerweile finden die Analysten auch das Segment der Luxusuhren wieder interessant. So erwartet man, dass der Markt bis 2027 pro Jahr im Durchschnitt um 4 % wachsen wird.

Kurzfristig ist für Swatch nun wichtig, dass die im vergangenen Jahr verschobenen Olympischen Sommerspiele von Tokio nun im Juli und August stattfinden können. Die Schweizer setzen sich traditionell gerne bei Olympischen Spielen in Szene und agieren z. B. als sog. offizieller Zeitnehmer. Ferner stammen die sog. Fotofinish-Kameras, die in den Laufwettbewerben eingesetzt werden, von der Swatch-Marke Omega. Die Werbebotschaft für den Sportfan ist klar: Wir messen auch die Tausendstelsekunde exakt und wahrheitsgemäß.

Wir bleiben unverändert investiert. Es sollte mich nicht überraschen, wenn die Swatch-Aktie im Sommer rund um die Spiele von Tokio neue Aufmerksamkeit am Markt erfährt.

Noch eine Bemerkung zur Dividende: Inzwischen haben wir die Dividenden der Schweiz-Positionen Swiss Prime sowie Swatch Group vereinnahmt. Dabei haben wir eine nationale Quellensteuer an den Fiskus in Bern abgeführt. Nächstens erkläre ich Ihnen für beide Aktien in einem Abwasch, wie Sie sich diese Steuer zurückholen.      

Kursentwicklung wie auf Schienen

Empfehlung: halten